Dienstag, 5. Januar 2016

Tagträumer und Nachtdenker

Es ist wieder einmal soweit. Nach anderthalb Stunden habe ich es satt mich schlaflos durch die Laken zu wälzen und beschließe mir einen Tee zu kochen.
Noch 3 Tage bis Freitag. Freitag, Freitag, Freitag. Freiheit. Gewissheit.

Wie ist Sie wohl so? Bestätigt sich mein erster Eindruck von Ihm? Sie ist die unbekannte Variable in der Gleichung. Ich merke immer wieder wie sehr ich auf Sie fokussiert bin. Natürlich. Die dunklen Flecken auf ein Minimum reduzieren. Im Endeffekt stehe ich zwei fremden Menschen gegenüber, so viel man inzwischen übereinander auch weiß, ist man einander doch noch fremd. Zwei zu eins. Ich zerbreche mir völlig umsonst den Kopf, es macht keinen Sinn mir darüber jetzt Gedanken zu machen. Es kommt ohnehin anders als in meinen Vorstellungen, selbst wenn ich grundsätzlich richtig liege. Aber da ist nicht nur die Neugierde und Ungeduld, da sind auch meine Hoffnungen und Wünsche. Und ja ich habe Wünsche, so viele davon. Ich traue mich nicht sie laut auszusprechen oder Ihr gegenüber niederzuschreiben, sollte ich aber. Wie ist es wohl so wenn da plötzlich eine andere Frau am Horizont auftaucht, die (so sympathisch die einem auch ist) was von deinem Mann will und Er auch noch was von ihr. Wir haben zwar diesbezüglich ausgesprochen und ich kann ihre Motivation sehr gut nachvollziehen, aber... Gefühle sind eine unberechenbare Sache. Äußerst unberechenbar.

Natürlich will ich erfahren wie Er ist, ich will seine Art spüren, ich will "spielen" (ein besseres Wort fällt mir nicht dazu ein), ich will eine Session, ach was, ich will mehrere, immerhin bin ich das Wochenende über dort. Ich will Spuren als Andenken mitnehmen, Rohrstock- und Peitschenspuren auf meinem Arsch, RopeMarks auf meinem Körper. Ich will mich ausleben, ich will tief durchatmen, frei sein, mich fallen lassen, ich will (wahr-)genommen und aufgefangen werden, ich will Sex, Ekstase, ich will fliegen. Ja, das alles will ich und zwar jetzt hier und sofort.^^ Handbremse rein.

Ebenso ist mir verständlich, dass dies nicht so eintreffen muss, zu viele unbekannte Faktoren sind in der Gleichung enthalten. Zunächst einmal Sie, wie weit will sie gehen, wie weit kann sie gehen? Sie wird Zeit brauchen sich mit sich selbst auseinander zu setzen, sie beide werden Zeit brauchen. Ebenso wie ich. Wir werden gemeinsame Gespräche brauchen und es steht in den Sternen wohin uns dieses WE bringen wird. Ebenso wie die Möglichkeit, dass Er mich überhaupt will, auch nach dem WE. Ich hoffe es so sehr. Man stelle sich eine schöne Tafel zartbitter Schoki vor der Nase, vor die im letzten Augenblick verschwindet. Verdammt frustrierend. Ich weiß, dass Er im Zweifelsfall Sie und Familie vorzieht (fühle mich dabei verdammt als Außenseiter, aber bin ich ja auch, jedenfalls momentan), im worstcase sozusagen. Oder es wird so eine man sieht sich einmal im Monat Geschichte, in der ich mich unwohl fühlen würde. Oder man bleibt nur befreundet. Jetzt zerstöre ich gerade meine Vorstellungen. So schlimm muss es allerdings auch nicht kommen.

Und damit es nicht so schlimm kommt versuche ich tatsächlich instinktiv Sie gnädig zu stimmen. Hoppla! Ja tatsächlich, ich versuche Sie zu überzeugen, mit meiner Art, versuche mich so gut es nur geht zu verkaufen. Verdammt, ich will Sie gewinnen, als Mitstreiterin für diese Sache und ich gebe mir ehrlich Mühe. Deshalb bin ich dermaßen auf Sie fixiert. Lösungsorientiertes, vorbeugendes Denken und Handeln. Obwohl ich Sie sehr mag, das steht außer Frage, Sie ist eine wunderbare Frau, ich mag ihre Art, ich bewundere ihre offene Haltung, die Beweggründe, aber ich fange an Sie abzustützen, mich Ihr gegenüber zu öffnen und ihr somit einen Ausblick zu gewähren, ich bin offen und ehrlich Ihr gegenüber. Ich möchte mir Ihr Vertrauen erarbeiten, Nähe schaffen, ich möchte eine Bindung zwischen uns, ich will Ihr keine Fremde sein, die austauschbar ist, ich will nicht austauschbar sein. So eigennützig. Naja, im Grunde kommt Ihm das ja entgegen. Es mag der Eindruck entstehen, dass ich hier über Ecken arbeite, es trägt aber zu einer funktionierenden Beziehung bei.

Er betont jedes Mal, dass es an mir liegt - von wegen. Immerhin weiß sie in etwa was auf die zukommen könnte nach dem Event letzten Sonntag. Ich weiß nicht wie es ist dazu zu kommen, ich weiß nur wie es ist die Nummer 1 und in der Hierarchie die Erste zu sein.

Noch 3 Tage gilt es Tee zu trinken und abzuwarten, der Freitag kommt wie das Amen in der Kirche.

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