Mittwoch, 30. Dezember 2015

Fesselndes / Shibari


Warum Bondage?
Pucken nennt es sich - eine Möglichkeit Babies durch Einwickeln in ein Baumwolltuch zu beruhigen, ihnen Geborgenheit zu vermitteln, wie ich es bei meinen Kindern ab und an getan habe. Mag sein, dass es weit hergeholt erscheint... Es ist tief in uns auf intuitiver Ebene verankert, mit der Zeit handeln wir zunehmend nicht instinkt- und bedürfnisgesteuert. Es bleibt uns allerdings erhalten - mehr oder weniger gut zugänglich.
Für mich ist es eine Art Meditation, Wellness für die Seele. So kann ich bei mir ankommen, meinen Körper bewusster, intensiver wahrnehmen, die Gedanken bleiben draußen, ich kann mich fallen lassen, fühle mich sicher und geborgen, wie in einem Kokon. Schwereloses Schweben, losgelöst und doch ganz bei mir. Ich stehe im Mittelpunkt, mir gilt seine Aufmerksamkeit, seine Bewunderung, seine Hingabe, nur Ihm gilt mein Vertrauen, Ihm bin ich wehrlos ausgeliefert, nahezu bewegungsunfähig. Gegenwehr ist zwecklos, steigert aber ebenso wie teils unkomfortable Positionen in manchen Situationen die Lust, hebt das Gefühl des kompletten Ausgeliefertseins hervor. Somit ist es auch ein schöner, sexueller Aspekt.
Ich muss nichts tun, kann alle etwaigen Hemmungen über Bord werfen, es ist nicht an mir, Er allein handelt, verfügt über mich. Und wie wunderschön sehen diese kunstvoll geflochtenen Seilgebilde aus, mein Körper zu einem Kunstwerk zurechtgebogen und als Andenken die RopeMarks, eine Art temporäres Tattoo auf der Haut.
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Selbst ist die Frau -oder- wenn keiner zum Spielen da ist



Alles fing mit einem Bildchen an, das ich bereits seit geraumer Zeit in meiner Ideensammlung aufbewahrte. An dem freien Tag in der kinderfreien Zeit hatte ich alle Hände voll mit unaufschiebbaren Erledigungen zutun, sodass ich beschloss das Experiment am darauffolgenden Tag früh morgens durchzuführen. Mein Geschäftstermin war um 9:00 festgesetzt, sodass ich im Prinzip mehr als ausreichend Zeit hätte, wenn ich wie üblich um 5:00 aufstehen würde.

Also fror ich am Abend das Eis mit dem Faden darin in einem leeren Joghurtbehälter ein. Da ich bereits im vorhinein die Zeit gestoppt habe bis das Eis geschmolzen war, ging ich davon aus, dass ich ungefähr zwei Stunden Zeit hatte.
Für alle Unfälle habe ich eine liebe Bekannte, die meinen Reserveschlüssel hat, instruiert gegen 8:00 zu mir zu kommen unter dem Vorwand mich zu wecken, falls ich schlafe, gemeinsam zu frühstücken und einige Details in einer anderen Angelegenheit zu besprechen. Diese Bekannte hat allerdings nicht die geringste Ahnung von meinem Verständnis von Spaß am Morgen, demnach hatte ich eine zusätzliche Motivation alles bis zu ihrem Eintreffen erledigt zu haben.

Pünktlich um 5:00 klingelte der Wecker. Ich war so müde und hätte mich am liebsten umgedreht, um noch ein paar Stündchen zu schlafen, aber die Vorbereitung vom Abend und das Kopfkino taten ihr bestes, sodass ich um 5:20 in meinem Badezimmer vor einem kleinen Haufen Spielzeug kniete.

Den Schlüssel von den Handschellen mit dem in Eis gefrorenem Faden hängte ich direkt in den Türrahmen vom Badezimmer. Sobald das Eis auftaut sinkt der Schlüssel (vermutlich) so tief, dass ich ihn mit meinen Händen greifen kann. Sicherheitshalber habe ich den Faden abgemessen.

Nun fesselte ich meine Fesseln und schob die Enden des Seils unter dem winzigen Spalt in der Stufe zum Badezimmer durch (manchmal kann eine mies renovierte Wohnung ein Segen sein) und fixierte so meine Beine genau mittig im Durchgang. Meine Knie standen im Badezimmer und die Zehen fühlten das Laminat im Flur. Ich zappelte ein wenig und war zufrieden mit dem Ergebnis, das sogar besser gelungen war als auf dem Bild. Zunächst einmal konnte ich meine Beine keinen Millimeter vom Boden heben und dann stellte ich fest, dass ich mein Gewicht nicht auf meine Unterschenkel verlagern konnte - der harte Rand der besagten Stufe fraß sich schmerzhaft in meine Beine bei jedem Versuch meine bereits klagenden Knie zu entlasten. An diesem Punkt musste ich mir gedanklich auf die Finger klopfen, die sich bereits in Richtung Unterleib schoben...

Ich lockerte ein wenig die Fesselung an meinen Füßen und schob die Handschellen dazwischen - wenig später wird dieses Element meine Handgelenke und Fußfesseln in einem kurzen Abstand zueinander verbinden. Die nicht vorhandenen Knoten auf diesem Stück Seil wird mir keine Gelegenheit geben meine Hände befreien zu können, es sei denn ich schaffe es irgendwie bis zu den Knoten, die ich irgendwo im Flur zwischen meinen Zehen versteckt habe.

Das lange Seil warf ich über die oberste Sprosse der Handtuchheizung an der mir gegenüber liegenden Wand. Mit dem anderen Ende des Seils umwickelte ich straff meinen Bauch und verknotete es auf der Höhe des Nabels, weit weg von den Händen, die hinter meinem Rücken fixiert werden. Das Seil, das von der Handtuchheizung herunter hing zog ich zwischen meinen Beinen  entlang und schob sie zwischen meinem Steißbein und dem Seil das um meinen Bauch verlief durch. Noch zog ich das Seil nicht stramm, sicherte es lediglich mit einem Halbknoten vor mir.

Ein letztes Mal schaue ich mich um, ob ich etwas vergessen hätte, denn alle weiteren Handlungen muss ich in völliger Dunkelheit ausführen. Einatmen - ausatmen. Die Augenbinde ist ein einfaches Stück Satin, doppelt zusammengenäht. Erst lege ich sie mir locker um den Kopf, sodass der Stoff sich in Falten legt und jeden Spalt zwischen Nase und Wangen verdeckt und dann erst fest, um es sicher zu fixieren. Das Ende des Bandes befestigte ich mit zwei Aktenklammern.

Mit meinen Händen ertaste ich den Knebel - ein einfacher recht kleiner Ball und ziehe ihn so fest es geht an meinem Hinterkopf fest. Obwohl vor mir noch einige Klammern und sonstiges Spielzeug liegen, die ich mit all den anderen Sachen ins Bad geschleppt habe, unterdrücke ich mein Verlangen etwas davon zu benutzen. Die Session versprach sich in die Länge zu ziehen und ich merkte bereits jetzt einen spürbaren Diskomfort in meinem Rücken, den Knien und Unterschenkeln.

Nun der krönende Abschluss - der schwierigste Part. Ich hob die Handschellen, die zwischen meinen Füßen fixiert waren hoch und schob eine Hälfte davon unter eine Seilwindung, die um meinen Bauch verlief, um später die Möglichkeit zu haben an sie zu kommen. Mit meinen Händen ertastete ich das Seil vor mir, das nach oben verlief und zog es so fest ich konnte straff. Anschließend hielt ich kurz den Atem an und kürzte die Fesselung mit einem Ruck um nochmals schätzungsweise 10 cm. Autsch! So darf man nun wirklich nicht mit den intimsten Körperstellen seines Körpers früh am Morgen umgehen! Aber es ist so verlockend. Noch einige Knoten gesetzt, die Enden um das Seil gewickelt, um es stabiler zu machen. Die Hände hinter dem Rücken gelang es mir mit einiger Mühe die eine Hälfte der Handschellen unter der Fesselung hervor zu ziehen (einen kurzen Moment dachte ich, dass ich es wieder lockern und nochmals von vorn beginnen müsste) und die Handschellen schnitten mir jeden Weg zur Freiheit ab, als sie sich um meine Handgelenke schlossen.

Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits ziemlich aus der Puste, als hätte ich mich gegen ein paar muskelbepackte Vergewaltiger gewehrt - seltsame Gedanken in einer seltsamen Situation. Ich wollte nur noch eines - entspannen und den am meisten in Mitleidenschaft gezogenen Körperteilen ein wenig Ruhe gönnen. Doch so läuft das Spiel nicht. Das Seil, welches die Handschellen an den Handgelenken zu den Fesseln zog erlaubte es mir nicht mich vollständig aufzurichten und gerade hinzuknien. Ich musste mich nach hinten lehnen. Wogegen das Seil vor mir mich auf eine besonders empfindsame Art daran erinnerte die Oberschenkel möglichst hoch und gerade zu halten. Die Knie schrien mir bei jeder winzigen Bewegung zu wie uneben der Fußboden im Badezimmer war. Ich versuchte mich ein wenig bequemer hinzuknien indem ich die Beine ein wenig auseinander stellte doch verwarf diese Idee schleunigst als ich von einem scharfen Schmerz zwischen meinen Beinen gestraft wurde. Ich glaube hier traf mich die Erkenntnis, dass ich in dieser Position noch eine lange Zeit verharren muss. Nein - nein - nein, bitte nicht! - schrie mein ganzer Körper - "Raus hier! Weg! Flucht!" Ich versuchte die Augenbinde abzustreifen - ohne Erfolg, versuchte meine Hände aus den Handschellen zu ziehen, die Seile zu zerreißen, oder an die Knoten unter zwischen meinen Zehen zu gelangen - hoffnungslos. Ich zappelte und kämpfte unkontrolliert in den Seilen wie ein Fisch am Angelhaken. Irgendwo in diesem Moment des Begreifens der kompletten Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins erreichte ich das Subspace und ich glaube ein Orgasmus. "Eine sehr tolle Session ist mir da gelungen." - kam irgendwo von weit, weit her, aus dem Teil meines Gehirns, der irgendwo gerade noch so funktionierte.

Ab diesem Zeitpunkt habe ich Schwierigkeiten schlüssig zu erzählen. Ich kann mich erinnern, dass ich die meiste Zeit sehr stark nach vorne durchgedrückt, mit den Fingern auf die Fersen abgestützt und praktisch hängend auf dem vorderen Seil verbracht habe. Es ist mir gelungen es erfolgreich zur Seite zu schieben und somit bereitete es mir nicht mehr die Qualen. Dennoch war es unerträglich unbequem. Irgendwann fing ich an laut zu stöhnen und zwang mich mit großer Mühe dazu zu schweigen. Ich konnte nichts sehen wegen der Augenbinde, völlige Finsternis umfing mich, so schärften sich mein Gehör-, Tast- und Geruchssinn. Ich glaube, dass ich hören konnte wie Leute noch 3 Etagen über mir in ihre Badezimmer gehen, das Wasser ein- und ausschalten, sich mit anderen Leuten unterhalten. Wie kühle Luftströme vom Flur aus ins Bad fließen und sich über das eigenartige, zitternde und mit kleinen Schweißtropfen übersäte Hindernis im Türrahmen wundern, über meine Schultern streicheln, meine Haare auf dem Kopf sanft bewegen. In einem bestimmten Moment habe ich sogar lachen müssen, als ich mir vorgestellt habe wie lächerlich ich in meiner hilflosen Position vom Flur aus aussehen muss. Dann habe ich mich plötzlich erschrocken, als es mir vorkam, dass jemand in die Wohnung gelang ist, ich dachte, dass bereits viel Zeit verstrichen sei und meine Bekannte vorbeikäme, um mich zu wecken. Anschließend erschrak ich noch mehr als ich daran dachte, dass es sich dabei vielleicht nicht um meine Bekannte handelt...

Bis ich irgendwann feststellte, dass ich in meiner Hand einen nassen Faden hielt und keine Ahnung hatte was das sein konnte. Das holte mich zurück. Ich schaffte es den Schlüssel zu greifen und die Handschellen zu lösen. Danach nahm ich den Knebel ab und riss die Augenbinde herunter. Ich brauchte etwa 10 Minuten, um meinen Rücken in eine gerade Position zu bringen und meine Augen an das grelle Licht zu gewöhnen. Die restlichen Seile gelöst kroch ich sofort in die Badewanne und bracht dort kraftlos in dem einlaufenden Wasser zusammen. Wobei, für eines hat es noch gereicht und so kam noch etwas vom mitgeschleppten Spielzeug zum Einsatz - der Orgasmus war phänomenal.

Es ist an der Zeit die lädierten Körperteile durchzugehen: trotz der heftigen Signale merkt man den Knien und den Unterschenkeln kaum etwas an. Der Körperteil, der wie ein Fisch an der Angel hing beschwerte sich gar nicht erst, aber sie ist schlimmeres gewohnt. Allerdings habe ich mir die Handgelenke heftig mit den Handschellen zerkratzt, dort sieht man eindeutige Spuren, die erst nach einigen Tagen verschwinden werden. Nun, dies passiert nicht zum ersten Mal und meine langärmligen Blusen leisten guten Dienst, sodass es kein Problem darstellt. Außerdem habe ich mir mit dem Knebel einige Rötungen und Druckstellen in den Mundwinkeln zugefügt, nichts was das übliche Make-Up und ein Lippenstift nicht verdecken würden.

Entgegen meinen Berechnungen schmolz das Eis sogar schneller als gedacht (vermutlich war die Luft im Badezimmer wärmer) und alles zusammen inklusive Vorbereitung kostete mich sogar weniger als zwei Stunden (subjektiv habe ich es als 10 Mal länger empfunden). Meine Bekannte empfing ich bereits zurecht gemacht als wäre nicht gewesen, alle Spuren meines Abenteuers sorgsam beseitigt.

Quintessenz: Die Position an sich ist sehr interessant, ein 1 mit Sternchen, allerdings sehr schmerzhaft, insbesondere wenn man es schafft die Seile gut zu spannen. Vermutlich werde ich es nochmals probieren mit einigen Veränderungen (ich hätte da bereits einige Ideen). Die Wahl des Ortes hat sich aus bezahlt gemacht (ich habe es dieses Mal zum ersten Mal im Badezimmer getan), ungewöhnliche Geräusche und das Gefühl der Enge wirken hervorragend, besonders wenn man eine Augenbinde trägt. Zudem ist es einfach die Seile irgendwo zu fixieren.

Der anschließende Geschäftstermin verlief übrigens hervorragend. Was mich möglicherweise verraten hat war der besondere Glanz in den Augen. Einige Menschen haben mir gesagt wie wundervoll ich heute aussehen würde und die besagte Bekannte fragte mit einem Zwinkern: "Na, was hast Du die Nacht über so getrieben?". Wenn die wüsste...

Durchatmen - Durchstarten

Himmel-Hölle, auch Hüpfkästchen genannt, ein Spiel bei dem es darum geht durch geschicktes Werfen in den Himmel zu gelangen und dabei die Hölle zu umgehen. Die bunten Kästchen verschwinden mit der Zeit, die Aufgabenstellung bleibt erhalten.

Morgen ist Silvester, ein neues Jahr beginnt. Das letzte war furchtbar turbulent, mein Leben überschlägt sich gerade zu - Hals über Kopf den Hügel hinab. Erst die offizielle und längst überfällige Trennung, all die Verantwortung mit einem Schlag auf meinen Schultern, dann der neue Job, eine Liaison, der Umzug, die gescheiterte Verbindung, hier und da gespielt und jetzt bin ich müde. Müde und erschöpft stehe ich am Fuße des Hügels und muss mich erst einmal sortieren. What the fuck... ich wollte das alles doch schön säuberlich geordnet angehen. Ein Wunder wie gut ich doch durchgekommen bin. Scheinbar ist alles in Ordnung. Der Job läuft, die Familie auch, auch Freunde sind da, das Netzwerk läuft rund, mein Liebesleben kam nicht zu kurz... aber ich bin irgendwie ausgebrannt. Was ich brauche ist Urlaub für die Seele. Ein paar Tage nur für mich - silence retreat in Kombination mit Medienentzug wäre jetzt ideal. Stille. Ruhe.
Ja, das werde ich tun - für einige Tage aussteigen, mir Zeit für mich nehmen, gut zu mir sein. Eine Hütte im Wald werde ich jetzt wohl keine finden, aber vielleicht reicht ja auch ein Hotelzimmer oder eine Ferienwohnung. Nur ich mit mir.

Dann bin ich bereit, bereit für das was kommen mag.

Da gibt es Ihn und es gibt Sie, dann komme ich und da sind sie, all die Gedanken, Gefühle, Hoffnungen...

Ich will Sie nicht verletzen - der Gedanke kreist unermüdlich im Kopf. Sie ist keine Sub, schon lange keine Sklavin, man könnte Sie als Zofe bezeichnen, ich tendiere dazu Sie einfach als das zu sehen was Sie ist: ein aufgeschlossener Mensch, bereit dazu sich auf diese Geschichte einzulassen, ohne eigentlichen Bezug zu bdsm. Warum? Aus Liebe? Aus persönlichem Interesse? Als Kompromiss? Sie hatten ihren Entschluss lange vor mir gefasst - ich war somit nicht der Auslöser, was mir eine gewaltige Last von den Schultern nimmt - ich würde nicht mit der sich daraus ergebenden Verantwortung leben wollen. Ihre Beziehung, ihre Verbindung miteinander ist in meinen Augen ein Beispiel an konstruktiver Kommunikation, zudem das Band durch ihr Elternsein gestärkt ist. Sie sind eine Familie und ich möchte nicht diejenige sein, die etwas kaputt macht, das ist nicht meine Absicht. Ich möchte Ihr nichts nehmen, ich möchte geben, ich möchte nichts ersetzen, ich möchte ergänzen, falls erwünscht. Und es ist erwünscht, so kommt es bei mir an. In meinen Augen ist es eine Bereicherung, ich bin allerdings auch eine Befürworterin der Polygamie. Die 5-er Konstellation hat mir einige Ein- und Ausblicke gewährt, sodass ich zwar einiges an Erfahrung mitbringe, diese jedoch nicht viel nützt, da Er und Sie ganz andere Menschen sind. Es hilft mir vielmehr in Hinblick auf mich und dem Umgang mit mir, mit meinen Gefühlen, Gedanken. Ich möchte nur wahrgenommen werden, als das was ich bin und mit all meinen Gefühlen und Gedanken. Denn ich bringe mich komplett ein, auch ich werde eine Beziehung zu Ihm aufbauen und da kommt er wieder, dieser Gedanke... ich will Ihr nicht weh tun. Ich bremse mich selbst aus. Warum? Vermutlich brauche ich Sie, ihre Reaktion, ihr Einverständnis. Interessant wie fokussiert ich auf Sie bin. Ich muss sehen, dass Sie es so will.
Natürlich haben Sie miteinander geredet und ich will da auch nicht reinreden, aber für mich brauche ich diese Bestätigung. Nicht von Ihm, von Ihr.
Er und ich harmonieren soweit ideal miteinander, darum mache ich mir keine Sorgen, Er macht auf mich einen vertrauenswürdigen, authentischen Eindruck, ich habe keine Bedenken mich Ihm hinzugeben, nur etwas Zögern ist noch da. Zum einen wegen Ihr, zum anderen wegen mir. Das hier ist kein Spielchen, Er ist kein Spieler. Vorsicht. Das hat Potenzial. Interessant, dass gerade dann ich plötzlich misstrauisch und zögerlich bin... Nun, auch kein großes Rätsel. Es ist einfach zu sagen "Ich bin dein" zu jemandem, der mich nie (be-)greifen, es auch annehmen kann. Hier sieht das ganz anders aus. Endlich. Etwa 5 Jahre ist es nun her...

Dienstag, 22. Dezember 2015

Geteilte Ansichten (Verleih / Fernsteuerung)

In letzter Zeit habe ich ein wenig in der Erlebnis- und Erinnerungskiste gekramt und wurde an ein interessantes Thema erinnert.

Ich schreibe wie ich es bisher erlebt habe. Mit der Zeit entstand ein stabiles Band zwischen J. und mir, wir wussten wie wir zueinander standen, unabhängig davon, um wie viele Personen ein Spiel erweitert wurde. Wir hatten keine Spielbeziehung, wir waren ein Paar, es war unser Alltag. Der Begriff "Ergänzung" passt ganz gut, es ist Mittel zum Zweck, quasi Werkzeuge. Es hing auch nicht nur damit zusammen, dass ich gefallen wollte, Ihm zuliebe mich darauf einließ. Natürlich genoss ich das Gefühl seinem Willen komplett ausgeliefert zu sein, benutzt, erniedrigt zu werden, im Wissen, dass Er es / mich so sieht, Er es genießt, es Ihn erregt, oft mit Blickkontakt und ja natürlich der sexuelle Aspekt. Nicht alle empfinden natürlich solch ein Szenario als lustvoll, was auch völlig in Ordnung ist, aber es ist ebenso in Ordnung Sex mit mehreren Menschen gleichzeitig zu genießen. Tu was Dir gut tut. Jedenfalls war der Wunsch danach schon lange vor seiner Zeit in mir, Er half mir lediglich dabei meine und seine Fantasien und Vorstellungen (die sich ideal ergänzten) in die Tat umzusetzen.

Wie die Umsetzung dann im Endeffekt aussieht ist ganz von der Fantasie abhängig. Natürlich lässt es sich im kleinen Kreis, ganz privat gestalten, Herrenabend, Skatrunde, genauso wie Spontanaktionen auf einem Rastplatz oder eben ein Besuch im Pornokino, Swingerclub, etwaige bdsm-Veranstaltungen, ob maskiert oder nicht, ganz wie man es sich eben wünscht. Natürlich ist auch hier das aftercare wichtig, besonders wichtig. Es gibt ja auch die Möglichkeit das Ganze auf Distanz zu spielen, Stichwort Fremdsteuerung. Ich habe die ersten Male sehr genau auf seine Reaktion danach geachtet, wir haben darüber geredet, natürlich vorweg, aber auch hinterher: Was war gut, was war okay, was kann man sich demnächst sparen?
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Szenario: Wie bringe ich einen Kerl in der Bahn subtil dazu mir auf die Toilette zu folgen und seinen Schwanz lutschen zu lassen.

Schritt 1: Get ready!
Das kurze Schwarze mit seitlichem Schlitz, das möglichst viel Ausblick auf die langen Beine in Halterlosen ermöglicht, kaum in der Lage den Spitzensaum zu bedecken. Addiere High Heels und einen taillierten Mantel, subtrahiere Höschen. Mein liebster Lippenstift und ein Hauch One Million Parfum rundet das Bild ab.

Schritt 2: Turn me on!
Es ist kalt, meine Nippel ziehen sich unter dem dünnen Stoff trotz wärmendem Mantel zusammen, das Herz pocht im Takt mit dem warmen Punkt direkt unter dem Venushügel, gleich ist es soweit, ich sehe mich um. Der Kerl dort hinten sieht zum Anbeißen aus, ich stelle mir vor wie es wäre seinen großen, geilen Schwanz in meinen Mund zu nehmen, so warm und vertraut, mich dabei komplett zu vergessen, während ich mich in kreisenden Bewegungen immer tiefer runter schraube, seinen Atem zu hören, seine Hände in meinen Haare zu fühlen, die Lust und Bewunderung in seinen Augen zu sehen. Ja, ich liebe es Schwänze zu lutschen. Oder ist es einfach die Lust zu knien? Die Bahn rauscht mit dem Adrenalin in meinen Ohren und übertönt den Chor meiner inneren Zweifel: Was zum Teufel mache ich da eigentlich? Das ist Wahnsinn, das ist verrückt, verrückt, verrückt! Immer wieder hallt das Wort in meinem Hirn. Ich lasse mir bewusst Zeit und blicke auf mein Smartphone, 2 neue Nachrichten.

Na, wie ist die Lage, meine Fickschlampe, bist du schon in der Bahn?
Vergiss nicht die Fotos.

Ich muss schmunzeln, Fickschlampe, ich lausche dem Echo das das Wort hinterlässt, merke wie meine Fotze sich beim Klang zusammenzieht, meine Erregung wächst. Ja, ich bin deine Fickschlampe, nur deine. Wird Zeit einzusteigen.

Schritt 3: Hello Stranger!
Die Bahn rollt los und ich setze mich ebenfalls in Bewegung. Aus dem hintersten Wagon setze ich langsam meine Schritte, lasse den Blick schweifen, ich suche ihn, einen einzelnen Mann mit einem Platz neben sich oder vielleicht sitze ich ihm sogar gegenüber, spreize meine Beine leicht, sodass er unter das Kleid sehen kannst, schaue ihm lasziv in die Augen und lasse meinen Fuß dezent an der Hose entlang tastend wandern. Die Bahn ist voll, da sind die Frauen, die mich mit ihren Blicken begleiten, die Männer, die zu mir aufsehen, dort hinten hätte ich ein leichtes Spiel, doch er ist blockiert durch eine ältere Dame. Ich setze mich zu zwei Kerlen dazu, einer gegenüber mit einer Zeitung in der Hand, einer rechts und zwei weitere in den Sitzen links neben mir ins Gespräch vertieft. Die Aufmerksamkeit ist mir gewiss. Ich gebe vor nichts von alldem mitzubekommen, der Musik zu lauschen, die durch die Kopfhörer strömt. Scheinbar selbstvergessen wippe ich mit dem Fuß, lasse die Finger durch meine Haare gleiten, eine Strähne finden und damit gedankenlos spielen. Time for some Appetizer: ich überschlage die Beine, das Kleid rutsch einige cm weiter hoch und entblößt die Spitze der Strümpfe, der Kerl neben mir ist jenseits 40 und vermutlich hemmungsloser als jüngere Männer, die ihr Glück kaum fassen können und dahin inaktiv bleiben, ich gönne ihm den Anblick, spüre seine Blicke auf mir und nutze die Gelegenheit dir zu schreiben.

Ich sitze gerade neben 4 Kerlen, die Bahn ist voll.
Nun, wie wäre es wenn du deine geile Galerie durchblätterst, sodass einer es gut sehen könnte.

Stundenlang habe ich Dessous an- und ausgezogen, mich auf dem Bett geräkelt, um dir zu gefallen, ich möchte dir gefallen. Nun blättere ich sie langsam durch, sodass mein auserwählter Schwanzträger ebenfalls drauf schauen kann. Aus den Augenwinkeln nehme ich wahr, wie er einige Male einen Blick riskiert und dann wieder weg schaut. Das Kino in meinem Kopf läuft auf Hochtouren. Ich sehe mich meinen Oberschenkel an seinen pressen, spüre seine Hand darauf, als Zeichen der Zustimmung, um mich dezent zu ihm rüber zu lehnen und "Ich muss nächste Station raus, habe aber noch 10 Minuten. Kommst du mit?" zu flüstern. Doch er springt nicht darauf an. Es ist schlicht weg zu voll, es kostet große Überwindung auf mein Angebot einzugehen. Ich steige aus.

Wo zum Teufel bin ich und welche Bahn fährt zurück? Leicht frustriert stehe ich am Bahnsteig, meine Fotze pocht, das Ziehen im Unterleib ist nur mühsam zu ertragen. Ich möchte es wissen, meine Bestätigung haben, die Aufgabe zu deiner Zufriedenheit erfüllen. Nach so viel Engagement will ich auf meine Kosten kommen, das Spiel gewinnen, wohl wissend wie sehr es Dich erregt mich so zu erleben. Meine Finger fliegen über die Tastatur.

Ich fahre jetzt zurück und lasse es ein zweites Mal darauf ankommen.
Sprich voller Einsatz, um heute einen Schwanz zu erbeuten. Nobel, nobel! Achte schön auf die Blicke von Kerlen, die dich ansehen und in deren Blicken du liest ´geile Sau´. Das sind die richtigen. Vielleicht traut sich einer und quatscht dich an. Und vergiss nicht das Foto deiner überschagenen Beine mit hervorblitzendem Saum der Halterlosen. Pass auf Dich auf.

Als hättest du es geplant. "Hallo, kann ich Ihnen helfen?", da ist er, blonde kurze Haare, schätzungsweise um die 20, korpulent und mit einem schüchternen Lächeln auf den Lippen. Ich lächele zurück, lasse meine Augen glitzern. Gemeinsam finden wir schlussendlich heraus welche Bahn zurück zum Hauptbahnhof fährt. Gib was du bekommen willst - ist es nicht eine dieser vom Leben geschriebenen Weisheiten? Wir stehen ganz eng beieinander, ich kann fast seinen Atem spüren.

"Fährst du etwa auch zum Hauptbahnhof?" - eine harmlose Frage.
"Nein, ich muss nur zwei Stationen fahren und dann aussteigen." - eine harmlose Antwort.
"Mmh...ich habe eine bessere Idee. Wie wäre es, wenn du mit mir mitkommst. Du hast mir gerade so gut geholfen, da möchte ich mich revanchieren." - ein leichtes Zwinkern, kaum merklich. Ich habe es tatsächlich gesagt!!! Ich habe es tatsächlich gesagt!!! Mein Puls rast, atmen Baby, atmen.
"Ist das ihr Ernst? Meinen Sie das Ernst?" - ich muss leise lachen, er siezt mich.
"Du kannst ruhig ´du´ zu mir sagen und ja, warum denn auch nicht, du scheinst mir ein sehr sympathischer junger Mann zu sein." - ich lasse meine Hüfte an seiner leicht anstoßen, mein Herz schlägt schneller, als müsste es für zwei schlagen.
*Um Gottes Willen, ich tue das hier gerade tatsächlich, ich mache es!!! Was jetzt? Okay, okay, ich muss irgendwas machen, irgendwas... lächeln!*

Ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen, in meinem Kopf der Gedanke, dass ich bei meinem Glück heute natürlich an einen kompletten Grünschnabel gerate. Wie süß und leicht überfordert mit der Situation er doch ist! Also steigen wir ein, ich setze mich nah zu ihm, mein Oberschenkel drängt sich Nähe suchend an seinen, frage ihn wie er heißt, O..., sagt er und schaut schüchtern aus seinen blauen Augen. Ich lehne mich entspannt zurück, lächele, spiele mit meinem Schuh am Fuß, lasse ihn auf und ab wippen, gebe meinen Körper seinen Blicken preis. Er will sich mir gegenüber setzen. Zeit für ein hübschen Ausblick. Ich schlage meine Beine übereinander und gewähre ihm den Blick auf ein Stück nackte Haut direkt über dem Spitzenrand der Strümpfe und ja, er kann seinen Blick nicht mehr davon lösen. Das tut mir gut, ich genieße es ihn dabei zu beobachten, wie er nach und nach komplett den Verstand verliert, nervös an seinem Hemdkragen nestelt, sich beim Sprechen verhaspelt, den Blick stets auf das verheißungsvolle Stelle gerichtet, eingerahmt durch das Schwarz der Strümpfe und des Kleides. Er wird doch nicht etwa eine männliche Jungfrau sein? Ich denke an dich, deine künftige Begeisterung und schieße ein Foto.

Foto
Du bist so genial! Zeig mir was in dir steckt meine Schlampe.

Du weißt wie du mich auf Touren bringst. Ich muss an Dich denken, an deine selbstsichere und bestimmende Art, eine Hand in meinem Nacken, eine an meiner Taille, mich an dich ziehst, wohl wissend, dass ich Dir komplett verfallen bin, ich bin deins... Mein kurzer Tagtraum wird von einer Frage unterbrochen. O... ist nett, er bemüht sich um Unterhaltung, sagt mir wie wunderschön ich bin und will wissen, ob er die Nylons anfassen darf. Vorsichtig legt er seine Hand auf meinen Oberschenkel, streichelt daran hoch bis zum Saum, lösen Gänsehaut auf meinen langen Beinen aus, ich schließe die Augen und gebe mich meinen Empfindungen hin. Meine Finger wandern zu seinem Schritt, der Kerle, die nebenan in den Plätzen getrennt durch den Gang sitzen und der Wirkung meines Spiels wohl bewusst, schaut nur her, ihr seid ein wichtiger Bestandteil. Mein Atem geht schneller, ich möchte wissen wie sehr es ihn anmacht, meine Bestätigung abholen, seinen Schwanz durch die Hose anwichsen, bevor ich ihn mit meiner Zunge entlangfahre, ihn mit meiner Hand leicht drücke, während seine Eichel und das zarte Frenulum zärtlich von meiner Zunge, meinen Lippen liebkost werden, seinen bewundernden Blick voller Erregung auf mir spürend. Die Bahn hält am Hauptbahnhof - das Timing der öffentlichen Verkehrsmittel ist seit je her miserabel.

Schritt 3: Go baby, go!
Der plötzliche Halt hat O... komplett rausgerissen, nun steht er ein wenig verloren neben mir, ich habe mich eingehakt, meine steifen Nippel reiben am Stoff und flüstere ihm zu wie sehr er mich anmacht, wie gern ich seinen Schwanz lutschen würde, jetzt gleich, ich wüsste auch schon wo. Leichte Verzweiflung macht sich breit, jetzt nur nicht die Nerven verlieren.
*Bitte, bitte spring nicht ab, ich brauche das jetzt, Du musst jetzt mitmachen! Komm schon O..., komm schon! Verdammt nochmal, wann in deinem Scheißleben hattest Du denn so ein Angebot bekommen?! Es könnte gut sein, dass es dein erstes und letztes ist!*

"Okay, woran hast Du gedacht?" - yessss, geht doch!
"Toiletten sind doch ein ruhiges Plätzchen?" - ich schaue ihn so selbstsicher an wie möglich.
"Okay, gut, dann lass uns gehen." - ja O..., lass uns gehen! Meine Nerven sind zum Zerreißen gespannt, schnell stecke ich die Hände in die Manteltaschen, um nicht dauernd nervös damit zu spielen.

Das Glück scheint mich verlassen zu haben, die Toilette ist voller Personal, vermutlich sind wir nicht die ersten, die auf diese glorreiche Idee gekommen sind. Wir rauchen, eng umschlungen stehen wir draußen und gehen die einzelnen Optionen durch. Ich lasse mein Lachen leise klingen, meine Hüfte drängt sich an seine, ich senke den Kopf und tausche einen verschwörerisch-schüchternen Blick mit ihm aus, gefolgt von einem bezaubernden Lächeln und sanfter Bewegung.
Das Taxi soll es richten, wir brauchen eine Toilette und erfahrungsgemäß sind jene in Kneipen nicht unter strenger Bewachung, wir rollen los, die Nacht zieht auf und mit ihr eine gewisse Intimität.

Die Kneipe ist nicht besonders schummrig, gut beleuchtet und besucht stellst sie sich uns vor. Erst einmal Getränke ordern, ich explodiere fast vor Aufregung und Ungeduld, jetzt, jetzt gleich, es ist so greifbar nah.
"Geh vor und schreib mir wenn frei ist" - flüstere ich O... verschwörerisch zu. Er nickt, lächelt und steht auf.
"Die Toilette ist frei." - mein Herz klopft irgendwo im Hals, bereit rauszuspringen, während ich versuche mir keine Gedanken darüber zu machen was wer denken könnte oder ob mir jemand hinterher blickt.

Ich fange an den Mantel zu hassen - zu viele Knöpfe und dann noch der Gürtel - oh noooooo! Schnell noch den Reisverschluss öffnen, und meine Titten auspacken, dann spüre ich seine Hände auf meinem Arsch, seinen Mund auf meiner Schulter, ich blicke in seine Augen, sehe wie meine Geilheit, meine Aufregung sich darin spiegelt, meine Hand längst an seinem prallen Schwanz. Ich kann es kaum erwarten und drücke ihm mein Handy zum Filmen in die Hand, gehe langsam in die Hocke - schau mir zu - und fahre mit meiner Zunge langsam und genüsslich, voller Vorfreude an seinem Schwanz entlang, er schmeckt gut. Während ich das Tempo langsam steigere, höre ich wie jemand weiteres die Toilette betritt, es macht mich an nur durch eine Tür getrennt zu sein, in meinem Kopfkino öffne ich diese Tür und gönne meiner Fotze einen weiteren geilen harten Schwanz, um mich anschließend in Arsch und Fotze gleichzeitig ficken zu lassen. Doch die Tür neben mir bleibt zu. Du hast es so beschlossen.
Ich merke, dass er jetzt gleich kommt und lasse ihn die letzten Sekunden auf meine Titten abspritzen. Ready, in 3 Minuten und 34 Sekunden - meine Bestleistung. Sanft nehme ich seinen Schwanz wieder in den Mund, sauge den letzten Tropfen Ficksahne raus, ein geschmackliches Fiasko, dennoch genieße ich es. Glücklich schaust er zu mir runter, hilft mir auf die Beine, dabei bin ich gar nicht so recht bei ihm, meine Gedanken drehen sich um Dich und die erfüllte Aufgabe. Ich habe es tatsächlich getan. Ich. Niemand anders. Für Dich. Für uns.  
Die Drinks warten immer noch auf uns, ich spüle meinen Hals und nutze seine Zigarette vor der Tür, um dir den Beweis meines Blow Jobs zu schicken, voller Vorfreude über deine Reaktion. Du bist begeistert, weiß der Teufel warum es mich so anmacht Dir zu gefallen, ich lasse mich fallen, gebe die Kontrolle ab, genieße und werde nicht enttäuscht, als Kontrastprogramm zum Alltag. Solange feiere ich deine Begeisterung und genieße den Flash...

Sonntag, 13. Dezember 2015

Der Schluss

„Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen
Den Vorhang zu und alle Fragen offen.
Soll es ein andrer Mensch sein? Oder eine andere Welt?
Vielleicht nur andere Götter? Oder keine?
Sie selber dächten auf der Stelle nach
Auf welche Weis dem guten Menschen man
Zu einem guten Ende helfen kann.
Verehrtes Publikum, los, such dir selbst den Schluss!
Es muss ein guter da sein, muss, muss, muss!“

Bertolt Brecht: Der gute Mensch von Sezuān
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Vielleicht wäre es möglich, zumindest noch eine Zeit lang, womöglich hätte ich mich arrangieren können. Doch wozu es hinauszögern? Die Karten liegen auf dem Tisch, für alle sichtbar, klar erkennbar das Blatt. So sehr man auch plant, sich vorher klar darüber wird was man eingeht, bin ich im Endeffekt auch nur ein Mensch und keine Maschine, die man auf eine Aufgabe hin programmieren kann, sodass der Weg ohne Abweichungen, ohne den Faktor X gegangen wird.
Nun, weiter im Text, wenn ich etwas über das Leben gelernt habe dann, dass es weiter geht, egal wie man sich gerade fühlt, die Kugel dreht sich weiter, morgen kommt ein neuer Tag, dann ein Monat, ein Jahr, viele Jahre... nichts währt ewig unter dem Mond.

Samstag, 12. Dezember 2015

Blendwerk

Vertrauen wird dadurch erschöpft, dass es in Anspruch genommen wird. Brecht sagte das mal. Ziemlich zutreffend nicht wahr?

Ich werde nicht schlau aus Dir, Du verlangst Transparenz, Vertrauen, Hingabe. Ist Dir bewusst, dass es sich hierbei nicht um eine Einbahnstraße handelt? Es ist ein Geben und Nehmen. Wie viel gibst du preis, so viel gebe ich Dir. Mag sein, dass es Menschen gibt, denen es leichter fällt sich fallen zu lassen, zu vertrauen, nur trägt das nichts zur Lösung bei, es ist stets ein individueller Weg. Nur muss (als Voraussetzung für eine stabile Vertrauensbasis) er auch gegangen werden. Es gilt diese Tatsache, die Realität, sich selbst nie aus den Augen verlieren und damit Selbstbetrug zu begehen, ähnlich als wenn eine Kluft zwischen körperlichem und seelischem Fallenlasen entsteht. Kannst Du mir folgen?
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Wenn die Verbindung zusammenbricht und man auf der sich auf der Suche nach der zwischengespeicherten Mail im Entwurf-Ordner begibt stolpert man manchmal über Leichen. Diese hier galt J. (anderer J.) und hat es nie in den Gesendet-Ordner geschafft. Sinn- und zweckloses Unterfangen. Meine sichergestellt-und-weitergesucht Liaison, fabelhafter Sex, beeindruckendes Blendwerk und zahlreiche leere Versprechen. Die Konstellation war denkbar einfach: Er meldet sich wann Er Lust und Zeit hat, nicht andersrum und ich bin nur ein austauschbares Spielzeug. Um den Sex tut es mir tatsächlich ein wenig leid, wir harmonierten perfekt und ich kann nicht umher sein Talent zu bewundern anderer Menschen Sehnsüchte und Wünsche aufzuspüren und eine Traumwelt zu kreieren. Eine Zeit lang habe ich mitgespielt, es war schön zu tun als ob, heimlich habe ich gehofft, sein Alibi vorformuliert und festgestellt was ich da eigentlich mache.

Erstens: Es ist nie eine Frage der Zeit, sondern eine Frage der Prioritäten.
Zweitens: Mach nie jemanden zu deiner Priorität, der dich zu einer Option macht.

Happy Birthday

Auf eine weiterhin gelingende Zusammenarbeit im neuen Lebensjahr miteinander, wertes Herz und Hirn. Mit der Auskunft habe ich mich nicht gerade eindeutig gehalten - mal waren es 27, mal 28, tatsächlich sind es aber 26 und das während die Kassiererin an der Kasse nach meinem Perso fragt, wenn ich ungeschminkt und frisch kurz auf ein Päckchen Kippen reinhüpfe. Nennt mich Chile.

Ein kleines Review. Was ist passiert? Ich habe mich aus meiner größten Komfortzone heraus getraut, einen Umzug gemeistert, ich durfte wunderbare Frauen auf einem Seminar rund um Persönlichkeitsentwicklung kennen lernen, mein Geschäft gut ins Rollen gebracht, unglaublich viel gelesen, gelernt, mich ausgetauscht und unzählige neue Ein- und Aussichten gewinnen, Erfahrungen sammeln können, gestärkt aus einer sichergestellt-und-weitergesucht Liason gegangen und ich habe V. kennen gelernt, gelebt, geliebt, gelacht und geweint. Ein schönes Jahr, voller Rückschläge und Erfolgserlebnisse, mit Herzschmerz und überwältigenden Gefühlen - eben so wie das Leben ist - intensiv.

Happy birthday to me, darling! The goal is to love myself that much, it offends other people.

Und V. hat auch an mich gedacht! Ich war mir nicht sicher, ob von seiner Seite etwas kommt und habe mich auf nichts eingestellt, ich feiere eigentlich nicht, es ist ein besonderer Tag, aber auch ein Ding zwischen mir und mir. Er hat mich nicht vergessen, trotz aller meinerseits begangenen Fehler - rechne ich hoch an. Ich bin durchaus so verdreht, dass ich sage "Nein, nein, ich wünsche mir nichts." und dann doch gespannt und erwartungsvoll darauf warte was da kommt - that´s the little girl in me.

Die Woche zog sich hin, zerrte an meinen Kräften, die erste Erkältung hat mich noch pünktlich vor Jahresende erwischt und wie so oft nutzt der Körper die kurze Verschnaufpause, um aufzutrumpfen und holt sich was er braucht. Schlaf, Regeneration... nur konnte ich mich nicht lange dem Alltag entziehen. Ein wichtiger Termin stand an, die Weihnachtsfeier musste organisiert und umgesetzt werden, der Kopf brummte vor Medizin und Aufgaben und ich habe es schlichtweg vergessen Ihm zu schreiben. Seine Mail war unmissverständlich und recht einsilbig: "Sklavin!" Oops... ich sollte antworten, irgendwas, auch wenn ich am liebsten im Boden versinken würde. Ich habe Ihn warten lassen, ohne in Kenntnis über derzeitigen Zustand aufzuklären. Nächste Stufe... was ist die nächste Stufe? Ich werde es wohl oder übel herausfinden. Ein Teil von mir sehnt es herbei, die Strafe, die Erlösung, die Wiedergutmachung. Ein anderer Teil von mir fragt sich wie weit Er gehen wird. Wie viele Schläge waren es letztens gewesen? 10? Höchstens. Ich wage es nicht um mehr zu bitten, Er weiß wie scharf es mich macht. Meine größte Strafe ist es Ihn unzufrieden zu sehen - allein sein "Ich bin stocksauer." lässt das Blut in den Adern gefrieren. Wegen mir. Ich habe das verbockt. Shit. Wie soll ich Ihm in die Augen schauen können? Wenn es Ihm also Freude bereitet mich leiden zu sehen, werde ich es gern annehmen, abgesehen davon, dass es mir ebenfalls Freude bereitet.
Ein Halsband wird es - wie schön, ein Symbol, ein Statement, geknüpft aus Ehre, Stolz, Hingabe, Zugehörigkeit. (So war es zumindest einst... je tiefer wir gehen, desto unsicherer, zögerlicher werde ich. Ich fühle mich nicht komplett verstanden, nicht gut genug aufgehoben, ich bin nicht zu 100% dabei.) Und wie sollte es anders sein, habe ich bereits ein wunderschönes Exemplar von schlichter Eleganz ausgewählt, meine Aufgabe erfüllt. Nun hoffe ich, dass es Ihm ähnlich gut gefällt. Obendrein noch ein paar Kleinigkeiten, um das Spielzeugarsenal aufzustocken und eine wunderschöne Location, in der ich meine "Strafe" abbüßen darf...
Das passt vorne und hinten nicht, eben eine schnelle Nummer. Habe ich jemals behauptet, dass ich nicht auf eine schnelle Nummer, eine Ablenkung, Fast Food aus war? Selbst ist die Frau, ich hole mir was ich brauche, befriedige meine Bedürfnisse, wenn auch nur oberflächlich, sorge gut für mich, in einer gesund egoistischen Art und Weise bis... ja. Bis es sich lohnt... mehr zu investieren, mich als Einsatz setzen. Mag sein, dass ich damit nicht dem Standardbild einer Sub oder gar Sklavin entspreche - ich hatte allerdings auch nie den Anspruch in Raster hineinzupassen.

Mittwoch, 2. Dezember 2015

Exklusivität für alle

Polygamie? Geht das denn? Natürlich geht das! Vielleicht nicht für mich oder für Dich, aber womöglich für die da hinten.

Letztens hat mich ein Satz angesprochen: die wahre Liebe oder die Ware Liebe? Kann denn Liebe Ware sein oder erlischt sie in ebendiesem Moment der Transformation?

Gerade im BDSM Bereich trifft man nicht selten auf Doms, die mehrere Subs ihr Eigen nennen. Da kommt natürlich die Frage auf, ob und wenn ja, wie diese Tatsache mit der Exklusivität einer Beziehung vereinbar ist. Frage ich im Bekanntenkreis nach erhalte ich Begriffe wie Wertschätzung, alles auf eine Karte setzen, der Person meine komplette Aufmerksamkeit und Zuneigung schenken, nicht hintenrum absichern, sondern all in gehen, keine halben Sachen.

Im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass Menschen in devianten Beziehungen, ob bewusst oder unbewusst, ziemlich oberflächlich lieben? Woher die Annahme, dass man nicht zwei Menschen gleichzeitig lieben kann? Wenn man Kinder, Eltern, Geschwister, Freunde, Haustier verschieden lieben kann, warum sollte dann die romantische Liebe die absolute Ausnahme darstellen? Es hängt mit unserer Auffassung der Liebe zusammen: einzigartig, nicht austauschbar oder ersetzbar oder gar teilbar sein, überfrachtet mit unseren vermeintlich hehren Monogamieprinzipien. Ich denke, dass es die Möglichkeit gibt, dass die Loyalität dem Kernpartner gegenüber stabil bleibt und die weiteren Beteiligten die Plätze belegen, die der Primärpartner nicht (ausschließlich) für sich beansprucht. Liebe ist das Einzige, das sich vermehrt, je mehr man davon verschwendet, limitiert sind lediglich Zeit und Ressourcen. Schauen wir doch mal in eine Familie rein, meine Kids müssen mich teilen, korrekt, dennoch fühlen sich beide unendlich und gleich stark, wenn auch auf besondere Weise von mir geliebt, denn jedes davon ist einzigartig, anders und so ist meine Liebe auch in jedem Fall eine andere, was allerdings nicht von der Intensität und Tiefe wegnimmt. Oft wünscht man sich mit einem Menschen alles zu teilen und die Beziehung ewig auf diesem Niveau zu halten, was in real live dann doch oft anders ausschaut. Warum also nicht ergänzen, optimieren, bereichern? Wozu etwas Gutes wegwerfen, um nach dem Vollkommenen zu suchen? Spräche nicht gerade dies für das Wegwerfverhalten, das viele der heutigen Gesellschaft vorhalten, das Schnelllebige und Unstete? Ich denke, dass es zwischen den beiden Ansichten "Monogamie = wahre Liebe" und "Polygamie = Ware Liebe" Welten liegen und in jeder einzelnen davon sind Menschen Zuhause. Ich kann verstehen, dass jeder in seiner Einzigartigkeit wahrgenommen werden will und das wünsche ich auch jedem. Vergessen wir einfach nicht, dass jeder von uns einzigartig, wertvoll und besonders ist und niemand uns das nehmen kann, so kann jeder einen besonderen Platz haben. Wir dürfen uns nicht einfach so blind irgendwelchen Gefühlsdogmen unterwerfen, sondern den eigenen Liebesweg finden. Und damit wären wir dann bei ja / nein / vielleicht angekommen. Probieren, dann weiß man mehr, schlimmstenfalls wird es eine Erfahrung.