Sonntag, 29. November 2015

Kaffee oder Tee (Selbstwertgefühl)

Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und das Spiel damit.
Ab und an werde ich gefragt, wie ich diese Begriffe und mein Devotion unter einen Hut bringe. Natürlich kann ich Seine Sub, Seine Sklavin sein (Butter und Margarine - nicht dasselbe) und ein starkes Rückgrat haben kann, ich kann es nicht nur, es ist in meinen Augen Voraussetzung, it takes two to tango. Aber am besten setze ich ganz an Anfang an.

Wie entsteht Selbstwertgefühl? Man bekommt es vermittelt. Meine Kids haben eine starke Bindung zu mir, ich bin ihre erste Bezugsperson, sie vertrauen mir. Unsere Beziehungen beruhen nicht auf Macht, sondern auf Vertrauen und Akzeptanz / Toleranz. Es lag an mir sie in ihrer wertvoller Einzigartigkeit wahrzunehmen, zu akzeptieren und dies ihnen dies zu vermitteln: Du bist wundervoll genau so wie Du bist und kein Quäntchen anders. Diese stabile Grundlage, die bedingungslose Liebe ist entscheidend.
Gleichzeitig unterstütze ich sie in ihrer Wahrnehmung als eigenständige Individuen, lasse sie ihre Plätze im Leben finden, unterstütze sie in ihrem Drang nach Eigenständigkeit.
Besonders wichtig sind Erfolgserlebnisse, als würde man im Spiel ein Level abspeichern. Sie nähren das Vertrauen in sich selbst und die eigenen Fähigkeiten und darin sich weitere Kompetenzen anzueignen.
Auf diese Weise entsteht ein Sammelsurium an erlangten Kompetenzen bis diese sich irgendwann zu einem dauerhaften Gesamtbild zusammenfügen, das nicht durch Einflüsse von Außen aus der Balance gebracht werden kann. Eine Niederlage ist nicht vernichtend, Kritik kann konstruktiv aufgefasst werden und eigene Interessen, Werte können besser verwirklicht werden. So und jetzt der Radschlag zu D/s.

Erfahrungsgemäß lässt sich ein Mangel an Selbstwertgefühl ausgleichen, es lässt sich aufbauen. Auch in einer D/s Beziehung werde ich an Grenzen achtsam herangeführt, kann Erfolgserlebnisse verbuchen, wachse daran und dies setzt Emotionen frei, die dem Ganzen eine gewisse Dynamik verleihen.

Falls mich irgendjemand jemals fragen sollte "Warum machst Du das?" antworte ich einfach "Das ist meine Therapie." und es ist nicht einmal gelogen. Immerhin war Er es doch, der den Vergleich brachte. :)
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J. mochte Kaffee und Er mochte mich, sehr. Wir fuhren in seinem Wagen zu einer Ausstellung, ich wollte unbedingt hin, Er hatte keine Lust, aber ich kann durchaus überzeugend sein, ich dachte alles sei geregelt und ich safe. Manchamal glaube ich, dass mein Hirn sich mit voller Absicht dämlich anstellt, sich weigert alle Möglichkeiten durchzuspielen und mir somit eine Chance auf Einschätzung der Lage geben. Sabotage!
Ich streckte gerade meine Füße aus und schließe meine Augen, es war eine längere Fahrt und ich bin ein unspektakulärer Beifahrer, ganz in Gedanken versunken, absolut nicht gesprächig, als hätte man mich mit einem unsichtbaren Knebel zum Schweigen gebracht. Bald spüre ich seine Hand, die meinen Rock hoch schiebt. Slip? Wer trägt sowas eigentlich? Ich schon mal nicht. Stets zu Diensten. Langsam laufe ich heiß und Er bedeutet mir mich zu revanchieren, ein blow job gegen Langeweile. Von dort unten merke ich nicht, wie Er eine Tankstelle ansteuert, ganz versunken darin nicht zu kleckern. "Nicht schlucken!", kommt es von oben. Gehorsam lasse ich das Sperma in meiner Mundhöhle und richte mich auf. Tankstelle? Wir müssen nicht tanken. Wir haben doch gerade erst getankt. Oder? "Und jetzt lass es rauslaufen.", grinst Er mich an. Ich kann seinem Blick nicht widerstehen - Hypnose. Das Kaninchen-Schlange Prinzip. Also lasse ich die milchige Flüssigkeit langsam aus meinen Mundwinkeln rinnen. "Das reicht, schluck den Rest runter.", lächelt Er mich zufrieden an. Es schmeckt salzig, pikant, das Sperma um meinen Mund fängt langsam an zu trocknen, ich widerstehe dem Instinkt den kleinen Tropfen, der sich an der Kinnspitze gesammelt hat wegzuwischen und lächele zurück. "So mein Schatz, Du hast nun dein Frühstück gehabt, ich habe allerdings noch nichts im Magen. So ein schöner Cappu täte jetzt ganz gut. Sei so lieb und hol mir einen ja? Und...", ich war gerade dabei mich wegzudrehen. "Und Du bleibst bitte genau so, es steht Dir gut zu Gesicht.". Schockiert starre ich Ihn an. "So?" Er runzelt die Stirn "Ist das ein Problem?". "Nein, keinesfalls!" beeile ich mich zu erwidern und steige schnell aus. "Sei eine freundliche Schlampe, schau den Leuten ins Gesicht." kommt es aus dem heruntergelassenen Fenster. "Ja, Sir." kommt es ergeben von mir. Viele Leute sind zum Glück nicht da, meine Absätze klopfen ein Stakkato auf den Asphalt. Bringt es einfach hinter dich, rät die leise Stimme im Kopf. Jaa, bring es hinter dich, stimmt die Fotze mit ein. Verdammt. "Einen großen Cappu bitte.", lächele ich die Verkäuferin an, die sich sofort anschickt meine Bitte in die Tat umzusetzen. Schon läuft der Kaffee in den Becher. "Darfs noch etwas sein?" fragt sie mich und ich sehe, dass sie leicht irritiert ob der Spuren in meinem Gesicht ist. Meine Wangen fangen an zu glühen, der Puls ist schon längst jenseits von gut und böse. "Nein, nein danke, ich brauche nichts." bringe ich bemüht locker hervor. "Dann macht das 1,90.". Schnell lege ich das Geld auf den Tresen und drehe mich um. "Ihr Cappu!" ruft die Dame mir hinterher. Achja... da war ja noch was. "Brauchen sie vielleicht ein Taschentuch?" die Frage aller Fragen - goddamn motherfucker! Breit grinsend nehme ich ihr den Becher aus der Hand "Nein danke, es steht mir gut zu Gesicht." und bin im nächsten Moment draußen.
"Und? Wie ist es gelaufen?" will Er wissen. "Sie hatte ja keine Ahnung wie gut es mir steht." grinse ich Ihn ziemlich stolz an. "So? Nun, dann darfst Du gern den Rest des Tages...". Er muss lachen, mein Gesicht spricht vermutlich Bände. Wir treffen eine gemeinsame Freundin bei der Ausstellung und es steht außer Frage mich dermaßen vor ihr bloßzustellen, aber es hat gereicht, um mich vom Himmel in die Hölle und wieder zurück zu befördern.
Also, magst Du Kaffee oder Tee?

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